Filmkritik: Ant-Man

Bei einem Film aus dem Hause Marvel ist mein Kinoticket eigentlich schon so sicher wie das Amen in der Kirche. Bei Ant-Man war ich allerdings etwas skeptisch. Irgendwie kommt er so am Rande daher zwischen den beiden Blockbustern "Avengers - Age of Ultron" (obwohl der ja leider hinter seinen Erwartungen zurück blieb) und dem lang ersehnten "Captain America III - Civil War". Hat ein bisschen was von einem Lückenfüller....

Und dann gab es da auch noch die Streitereien zwischen Regisseur und Studio. Nicht gerade ein guter Anfang wenn der Regisseur nach 9 Jahren Arbeit sein Projekt verlässt und ersetzt wird. Kann man dann noch einen guten Film erwarten oder wird die Arbeit von zwei Regisseuren zusammengeschnitten damit es am Ende irgendwie passt? Überzeugt hat mich dann aber doch der typische Marvel Trailer der mit viel Witz und Charme daher kommt :)


Um was geht es eigentlich?


Scott Lang ist ein Meisterdieb und ein moderner Robin Hood noch dazu. Vor Jahren ist er in die wohl am bestbewachteste Firma des Landes eingebrochen und hat dadurch einigen betrogenen Leuten ihr Geld zurück gegeben. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis versucht Scott seine Zeiten als Dieb hinter sich zu lassen. Sein Lichtblick ist dabei seine Tochter Cassy für die er nun da sein will und zwar ohne seine Verbrecherkarriere fortzusetzen. Nachdem er allerdings Schwierigkeiten hat mit seiner Kriminellen Vergangenheit einen Job zu finden, lässt er sich erneut auf seine Verbrecherfreunde ein und bricht in ein gut bewachtes Haus ein. Anstelle von Geld findet er allerdings nur einen seltsamen Anzug...

Dr. Hank Pym setzt währenddessen alles daran um zu verhindern, dass seine Erfindung das "Pym Partikel" in die falschen Hände gerät. Denn genau auf diese revolutionäre Entdeckung hat es der neue Firmeninhaber Darren Cross abgesehen. Dabei schreckt er auch nicht zurück das Pym Partikel als Waffe einzusetzen und diese in Form von Super-Mini-Soldaten an das Militär zu verkaufen. Genau das was Hank Pym bereits vor Jahren abgelehnt hatte. Doch um seine Erfindung zu schützen benötigt Hank Scott's Hilfe.

Meine Meinung


Die Origin Geschichte ist neu und erfrischend. Ant-Man kennt man eben noch nicht auf der großen Leinwand. Ganz anders als z.B. Spider Man bei dem wohl mittlerweile jeder die Spinnenbiss-Onkel-Ben-Storyline in und auswendig weiß. Gerade die veränderte Perspektive durch das Schrumpfen des Helden kommt im Kino super rüber. Es macht Spaß mit Ant-Man alles aus einer ganz anderen Sicht zu erleben. Dadurch sind auch die Action- und Kampfszenen wirklich sehenswert.

Dabei ist Ant-Man nicht so bombastisch dargestellt wie noch der zweite Teil der Avengers. Aber ich glaube genau das macht ihn zu so einem guten Film. Bei "Age of Ultron" war das Ziel irgendwann nur noch unter allen Umständen besser als Teil eins zu werden.  Zumindest kam es mir zur Mitte des Films hin ständig so vor. Der Druck war einfach zu groß. Aber um besser zu sein braucht es nicht unbedingt mehr Charaktere, mehr Explosionen etc. genau das sieht man an Ant-Man. Hier ist alles viel "kleiner" angelegt und genau dieser Umstand tut dem Film gut. Scott ist weder ein Gott noch ein Supersoldat im Grunde geht es ihm nur darum für seine über alles geliebte Tochter da zu sein und endlich mit seinem Ganovenleben abzuschließen. Dennoch passt Ant-Man perfekt zu den Avengers und braucht sich nun wirklich nicht hinter den anderen Mitgliedern zu verstecken. Ich bin schon sehr auf Capatin America 3 gespannt und seine Rolle in diesem Film.

Auch der Gegenspieler ist hier um längen besser dargestellt als es noch Ultron im zweiten Avengers Film war. Zwar bleibt dies immer noch Marvels größte Schwäche aber hier wurde endlich mal der Schritt in die richtige Richtung gegangen. Der Bösewicht bekommt seine, wenn auch nur am Rande erwähnte, Backgroundstory. Das macht ihn greifbarer und man versteht sein Handeln umso besser. Auch die Umsetzung des Yellowjacket Kostüm's hat mir überaus gut gefallen. Zwar muss sich im Hause Marvel noch einiges tun, damit einem der Fiesling auch noch über den Film hinweg beeindrucken kann aber vielleicht geht man dort ja schon den richtigen Weg. Ich bin zumindest schon sehr auf Thanos gespannt.

Die Verbindung zum MCU fand ich überraschend gut, denn die Story dahinter wirkte eigentlich etwas plump. So nach dem Motto "Wir bauen das noch ein, damit auch wirklich der letzte weiß das Ant-Man etwas mit den Avengers zu tun hat". Und trotzdem Marvel hat es mal wieder geschafft alles perfekt zu verbinden. Es hat einfach Spaß gemacht im Kino die Szenen zu verfolgen.

Die knapp zwei Stunden Laufzeit vergehen daher wie im Flug. Auch dadurch, dass sich am Anfang Zeit genommen wird den Charakter von Scott dem Publikum näher zu bringen. Das braucht natürlich etwas Screentime aber durch die gute Darstellung der Charaktere und dem typischen Marvel Witz wird man über den für manche vielleicht zu langsamen Einstieg hinweg getröstet.

Paul Rudd ist eine Bereicherung für das MCU. Er passt wirklich super zum charismatischen Leinwandhelden. Die gefühlvolle Seite zu seiner Tochter nimmt man seiner Figur genauso ab wie die des genialen Verbrechers. Großartig wird auch Ex Ant-Man Hank Pym von Michael Douglas verkörpert. Einen besseren Mentor kann man sich wohl kaum vorstellen und auch Evangeline Lilly als Hank's Tochter Hope Van Dyne darf kräftig zuschlagen und ist weit mehr als nur ein Love Interest.

Ein genialer Sidekick ist dabei Scott's Ganovenfreund Luis. Wirklich jede Szene mit ihm saß und war einfach nur urkomisch.

Und wie es bei bisher (fast) jedem Marvel Film Tradition ist - Nach dem Abspann sitzen bleiben und das wirklich bis zum Schluss. Es gibt nämlich eine Mid Credit Scene und eine After Credit Scene. Die After Credit Scene hab ich leider nicht mehr gesehen aber es dank Youtube noch nachgeholt ;)



Trailer




Mein Fazit


Tolles Popcornkino! Die Mischung aus Action, Witz und Charme versprechen einen unterhaltsamen Kinoabend und das auch für nicht Marvel Fans! Von mir gibt es dafür 4 von 5 Beeren. 
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